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(H-P)
Edgar
William Hahnewald wurde am 21. 8. 18 84 in Dresden geboren. Er war
Redakteur der Dresdner Volkszeitung und Mitglied der SPD. 1933 emigrierte
er als politisch Verfolgter in die CSR, war Redakteur des »Sozialdemokrat«
in Prag und kam 193 8 nach Schweden. Hier gehörte er der SoPaDe an
und war als Illustrator tätig. Er starb am 6. 1. 1961 in Solna (Schweden)
(LV 1.1.27).
Käte Hamburger wurde am 21. 9. 1896
in Hamburg geboren und emigrierte Ende 1933, von der NS-Rassengesetzgebung
betroffen" nach Frankreich. November 1934 kam sie auf Grund persönlicher
Verbindungen nach Schweden, wo sie als Sprachlehrerin, Kulturjournalistin
und Schriftstellerin tätig war. 1956 wurde sie als Germanistikprofessorin
nach Stuttgart berufen (VSLB). Käte Hamburger starb am 8. 4. 1992
in Stuttgart.
Ernst Harthern (Niels Hoyer) wurde am 7.
9.1884 in Stade geboren. Er war Journalist und lebte seit 1924 in Dänemark,
von wo er 1943 nach Schweden kam. Hier war er vornehmlich als Übersetzer
tätig. Eine Rückkehr zog er nach Kriegsende nicht in Erwägung.
Er starb am 8. 6. 1969 in Sigtuna (VSLB).
Peter Hass wurde am 21. 8. 1903 in Flensburg
geboren. Er war Metallarbeiter und gehörte seit 1919 der SPD an.
Er war Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und leitete bis zum Frühjahr
1936 die illegale Arbeit der Sozialdemokraten in Hamburg. Im Juni 1936
emigrierte er als politisch Verfolgter nach Dänemark und kam April
1940 nach Schweden, wo er zunächst in Loka Brunn interniert wurde.
Er war Mitglied der Gewerkschaftsgruppe, der SoPaDe und des FDKB. Anfang
1946 kehrte er nach Hamburg zurück und war Mitglied der ersten Bürgerschaft.
1948 kehrte er aus privaten Gründen nach Stockholm zurück; Todesjahr
unbekannt. (VSLB).
Thomas Theodor Heine wurde am 28. 2. 1867 in
Leipzig geboren. Er war Karikaturist und Mitherausgeber des )Simplizissimus(.
1933 emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR und 1938 nach Norwegen,
von wo er 1942 nach Schweden kam. Hier arbeitete er gelegentlich als Karikaturist
an schwedischen Zeitungen mit. Er starb am 26. 1. 1948 in Stockholm (LV
1.1.127).
Kurt Heinig wurde am 19. 1. 1886 in Leipzig
geboren. Er war Lithograph und wurde Finanzfachmann und Budgetexperte
der SPD-Reichstagsfraktion, der er von 1927-1933 angehörte. U. a.
war er Mitglied des Rechnungsprüfungs- und Haushaltsausschusses.
1933 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Dänemark und kam
1940 nach Schweden. Er war SoPaDe-Mitglied und Mitbegründer der DV
1945 und seit 1948 als Archivarbeiter tätig, nachdem er vorher einen
Forschungsauftrag der Rockefeller Foundation gehabt und auch schwedische
Unterstützung bezogen hatte. Er war ferner Mitarbeiter schwedischer
und westdeutscher Zeitungen. Er kehrte nach Kriegsende aus persönlichen
Gründen nicht zurück. 1955 wurde er Ehrendoktor der Universität
Stockholm. Er starb am 21. 5. 1956 (LV 1.1.106; Arbetarrörelsens
arkiv).
Karl Helbig wurde am 15. 8. 1897 in Bayreuth
geboren. Er war Silberschmied und freischaffender Künstler sowie
Mitglied des Linkskartells deutscher Geistesarbeiter. Anfang 1933 emigrierte
er als politisch Verfolgter nach Dänemark und leistete von dort aus
illegale Arbeit. 1935 gelangte er auf Grund persönlicher Kontakte
nach Schweden. Hier gehörte er dem FDKB an und war als freischaffender
Künstler tätig. Nach Kriegsende kehrte er nicht zurück,
da er keine Gelegenheit dazu hatte und auch nicht dazu aufgefordert wurde.
Er beging Mai 195 1 Selbstmord (VSLB).
Wilhelm Henze wurde am 5. 2. 1908 in Hildesheim
geboren. Er war Schlosser und Journalist und Mitglied der SPD und des
Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er emigrierte im Frühjahr
1936, nachdem er wegen illegaler Arbeit 2.7 Monate im KZ Brual-Rhede inhaftiert
gewesen war. über die Niederlande und Norwegen kam er im August 1936
nach Schweden, wo er Mitglied der SoPaDe und der Gewerkschaftsgruppe war
und als Photograph und Fabrikarbeiter arbeitete. Er ist Mitbegründer
der »Dockteaterföreningen« (Puppentheatervereinigung)
in Schweden und lebt in Södertälie. Nach 1945 erhielt er trotz
mehrfacher Bemühungen keine Gelegenheit zur Rückkehr: Gestorben
1996 in Schweden (VSLB).
Ulrich Herz wurde am 16. 6.1913 in Chemnitz
geboren. Er war Student und Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft.
Im September 1934 emigrierte er aus politischen Gründen nach Schweden,
wohin er persönliche Verbindungen hatte. Er war Mitglied des FDKB
und an Birkagärden in der Flüchtlingshilfe tätig. Von Änfang
1940 bis Ende 1942 war er ohne Angabe von Gründen in Smedsbo interniert.
Eine Rückkehr wurde nach Kriegsende nicht erwogen. Seit 1942 war
er in der Volksbildungsarbeit, als Journalist, Schriftsteller und Universitätslehrer
tätig. (LV 1.3.30).
Carl Hildebrandt wurde am 13. 5. 1910
in Stroschitz geboren. Er war Schriftsetzer und Student und Mitglied der
SPO. Im März 1938 emigrierte er als politisch Verfolgter in die Schweiz
und kam im Juli 1938 auf Grund von Verbindungen nach Schweden. Er war
Mitglied des KöS, der österreichischen Gewerkschaftsgruppe und
der UVS und arbeitete als Journalist, vornehmlich in der sozialdemokratischen
Parteipresse. Eine Rückkehr wurde nach Kriegsende nicht erwogen,
da er in Schweden Fuß gefaßt hatte. Todesdatum unbekannt (VSLB).
Max Julius Hodann wurde am 1. 9. 1884 in Neisse
geboren. Er war Stadtarzt in Berlin, Mitarbeiter am Institut für
Sexualforschung von Carl Magnus Hirschfeld und begründete die erste
Mütterberatungsstelle in Berlin. Er war ferner Vorstandsmitglied
des »Vereins sozialistischer Arzte«. Nach dem Reichstagsbrand
war er mehrere Monate inhaftiert und emigrierte Ende 1933 in die Schweiz.
Von 1934-1940 lebte er in Norwegen und war 1937/38 als Militärarzt
in Spanien. 1940 befand er sich bei dem überfall auf Norwegen auf
einer Dienstreise in Schweden. Hier war er Mitglied des FDKB und von März
1944 bis Juli 1945 Mitarbeiter der Britischen Gesandtschaft. Er starb
am 17. 12. 1946 (Arbetarrörelsens arkiv).
Martin Hörz wurde am 26.6. 1909 in Mannheim
geboren. Er war von 1928 bis 1930 Vorsitzender der Sozialistischen Studentengruppe
in Heidelberg und 1929-1931 Vorsitzender der süddeutschen Gebietsorganisation,
1931 Vorsitzender der Roten Studentengruppe in Berlin, 1932 Politischer
Leiter der Kommunistischen Studentenfraktion im Deutschen Reich und im
Herbst 1932 Vorsitzender der Kommunistischen Studenteninternationalen,
bis er 1933 als Trotzkist ausgeschlossen wurde. Er emigrierte im Juni
1939 als politisch Verfolgter nach Dänemark, nachdem er von Oktober
1933 bis Juni 1936 illegal in trotzkistischen Gruppen gearbeitet hatte.
Im August 1940 kam er nach Schweden, wo er als Waldarbeiter, Bergmann,
Photograph und Archivarbeiter arbeitete. Er lebte als Bibliothekar in
Enköping. Nach Kriegsende kehrte er aus Abneigung nicht zurück
(VSLB).
Josef Hofbauer wurde am 20. 1. 1886 in Wien
geboren. Er war Journalist, Schriftsteller und Mitglied der sudetendeutschen
Sozialdemokraten. 1938 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Schweden,
wo er Mitglied der Treugemeinschaft war. Er kehrte 1947 zurück und
war Redakteur in Frankfurt. Er starb am 23- 9. 1948 in Frankfurt (LV 1.1.127)
Hans Holewa wurde am 26. 5. 1905 in Wien geboren.
Nach einem Musikstudium war er Repetitor und Kapellmeister an der Wiener
Volksoper. Er verließ Österreich Juli 1937, »da die später
eintretenden Veränderungen sich schon nach dem >Kulturabkommen<
zwischen Deutschland und Osterreich vom Jahre 1936 bemerkbar machten«.
Er hatte bereits Verbindungen nach Schweden. Er war Mitglied der FöB
und UVS und arbeitete als Notenkopist und Repetitor beim Schwedischen
Rundfunk. Er kehrte nach Kriegsende aus Abneigung nicht zurück. Er
lebt in Stockholm (VSLB). Hans Holewa starb 1991 in Bromma, Schweden.
Harald Isenstein wurde am 13- 8. 1898 in
Hannover geboren. Er besuchte die Kunstakademie in Berlin und war als
freischaffender Bildhauer und Kunstpädagoge in Berlin tätig.
Im Juli 1934 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Dänemark
und 1943 nach Schweden. Hier arbeitete er als freischaffender Künstler
und Musikpädagoge und ging 1946 nach Dänemark zurück. Er
lebte in Kopenhagen, starb am 3. Februar 1980 (VSLB).
Joachim Israel wurde am g. 6. 1920 in Karlsruhe
geboren. Er kam 1938, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden.
Er war zunächst Landarbeiter und studierte anschließend an
der Hochschule Stodkholm, wo er sich 1956 habilitierte. Er war Professor
in Kopenhagen, Lund und seit 1972 an der dänischen Universität
Roskilde (Nachschlagewerke).
Richard Janus wurde 1891 in Berlin geboren.
Er war Metallarbeiter und seit 1910 gewerkschaftlich organisiert. Seit
1918 war er KPD-Angehöriger und Redakteur der Parteizeitung in S'tuttgart.
Er wurde 1928 ausgeschlossen und ging zur KPO, wo er bis 1933 Redakteur
der »Roten Einheit« und danach der »Arbeitertribüne«
war. 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter nach der Schweiz und
kam 1937 nach Schweden, wo er als Metallarbeiter arbeitete. Er war Mitglied
der Gewerkschaftsgruppe und der KPO. Er starb am 5. 5.1972 in Stockholm
(VSLB; Nachrufe).
Kurt Juster wurde am 1908 in Berlin geboren.
Er war Schauspieler und Dramaturg, u. a. in Köln, und nach 1933 als
Kaufmann tätig. Ende 1938 emigrierte er, von der NS-Rassengesetzgebung
betroffen und vorübergehend inhaftiert, über die Niederlande
und Frankreich nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte. Er war Mitglied
des FDKB und als Kaufmann und Journalist tätig. Er war Mitbegründer
der schwedischen Vereinigung für Körperbehinderte und hat sich
auch in der Bundesrepublik für die Probleme der Körperbehinderten
eingesetzt, u. a. als Gsdhäftsführer des Spastikerverbandes
in Hamburg. Er kehrte 1955 aus persönlichen Gründen in die Bundesrepublik
zurück, nach Hamburg (VSLB).
Hildegard Johanna Kaeser wurde am 4. 4. 1904
in Berlin geboren. Sie war als Journalistin in Berlin tätig und emigrierte
1933, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, über Frankreich und
Dänemark 1935 nach Schweden, wo sie als Schriftstellerin und Journalistin
tätig war. Nach Kriegsende kehrte sie aus Abneigung nicht zurück.
Sie beging am 26- 3. 1965 Selbstmord (LV 1.3.41).
Victor Kafka wurde am 12. 10. 1881 in Karlsbad
geboren. Er war seit 1924 Universitätsprofessor in Hamburg und emigrierte
1939, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Norwegen und 1942
nach Schweden. Er war Mitglied des FDKB und als Archivarbeiter tätig.
Er kehrte nach Kriegsende nicht zurück und starb am 5. 5. 195 5 in
Stockholm (VSLB).
David Katz wurde am 1. 10. I884 in Kassel geboren
und war seit 1919 Professor in Rostock. Er emigrierte 1933, von der NSRassengesetzgebung
betroffen, nach Großbritannien und kam 1937 als Professor nach Schweden.
Nach Kriegsende kehrte er aus Abneigung nicht zurück. Er starb am
2. 2. 1953 (VSLB). Seine Frau, Rosa Katz, wurde am 9. 4. I885 in Odessa
geboren und studierte in Göttingen Psychologie, wo sie 1912 promovierte.
Nach ihrer Emigration nach Schweden (s. David Katz) war sie freie wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Institut ihres Mannes. Starb am 26. März 1976 in
Stockholm (VSLB).
Simon Katzenstein wurde am 1. 1. 1868
in Gießen geboren. Er war Journalist und Schriftsteller und Mitglied
der SPD, die er in der Weimarer Nationalversammlung vertrat. Er arbeitete
ferner an der Weimarer Verfassung mit. Er emigrierte 1933 als politisch
Verfolgter in das Saarland und kam im Sommer 1935 nach Schweden. Er war
Mitglied der SoPaDe und des FDKB. Er starb am 28. 3. 1945 (VSLB; Nachruf).
Karl Richard Kern wurde am 9. 7.1902 in Graupen
geboren. Er war Bergund Eisenbahnarbeiter, Journalist und Beamter und
gehörte der sudetendeutschen Sozialdemokratie an. Er war Vorsitzender
des Sozialistischen Jugendverbandes, Mitglied des Parteivollzugsausschusses
und Redakteur in der Parteipresse. Er emigrierte November 1938 als politisch
Verfolgter nach Schweden. Er war Metallarbeiter und Beamter der schwedischen
Arbeitsmarktbehörde sowie Mitarbeiter zahlreicher schwedischer und
deutschsprachiger Zeitungen. Er trat ferner als Übersetzer hervor.
Eine Rückkehr war nach 1945 unmöglich. Kern lebte in Malmö,
Todesdatum unbekannt(VSLB).
Egon Koetting wurde am 29.4.1914 in Berlin
geboren. Er war Mitglied der Schwarzen Front Otto Strassers und emigrierte
im Herbst 1934 als politisch Verfolgter in die CSR. 1935 kam er nach Dänemark
und Mai 1941 nach Schweden. Hier war er Mitglied der SoPaDe und des FDKB
und als Journalist tätig (Pseudonym: Germanicus, Walter Schramm,
Egon Keller, Eugen Westphal, Martin Carlsson), nach Kriegsende auch in
deutschsprachigen Zeitungen. Er kehrte 1950 in die Bundesrepublik zurück
und war als Journalist tätig (VSLB).
Willy Korbmacher wurde am 23. 11. 1897
geboren. Er war Arbeiter und Zentralsekretär der »Roten Hilfe«
von 19221929 sowie- anschließend Fürsorger in Berlin. 1929-1931
besuchte er die Deutsche Hochschule für Politik in Berlin. Er gehörte
der SPD, USPD und KPD an, aus der er 1928 ausgeschlossen wurde. Danach
war er Mitglied der KPO und ab 1931 der SAP. Er emigrierte im Januar 1935
als politisch Verfolgter in die CSR, nachdem er vorher illegal gearbeitet
hatte. Im Mai 1938 kam er nach Schweden, wo er als Textilarbeiter und
als Archivarbeiter tätig war und der SAP und der Gewerkschaftsgruppe
angehörte. Er wollte nach Kriegsende nicht zurückkehren und
lebte in Göteborg (VSLB).
Werner Arthur Korinth wurde am 8. 12.1904
in Rückfleth geboren. Er war Versicherungsbeamter und Redakteur in
der Gewerkschaftspresse und gehörte verschiedenen Gruppen der sozialistischen
Linken an. Im Sommer 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter nach
Schweden, nachdem er inhaftiert gewesen war. Er kam im Herbst 1934 über
die Niederlande nach Schweden, wohin er Kontakte hatte. Hier arbeitete
er als Setzer. Nach Kriegsende bot sich keine Gelegenheit zur Rückkehr;
Todesjahr unbekannt (VSLB).
Martin Krebs wurde am 17. 3.1892 in Triebel
geboren. Er war Glastechniker und Gewerkschaftsfunktionär und gehörte
der SPD an. Ab 1930 war er Internationaler Sekretär des Internationalen
Glasarbeiterverbandes. Er emigrierte im September 1934 als politisch Verfolgter,
nachdem er mehrfach verhaftet worden war und illegale Arbeit geleistet
hatte, in die CSR. 1938 kam er nach Schweden, wo er Mitglied der Gewerkschaftsgruppe,
des FDKB und der SoPaDe war und als Hilfsarbeiter und freiberuflich als
Journalist (Pseudonym Albin Berg) tätig war. Er kehrte Januar 1946
zurück, um am Wiederaufbau teilzunehmen. Er war Bürgervorsteher
in Eckernförde und Oberregierungsrat. Er starb 1972 (VSLB).
Bruno Kreisky wurde am 22. 1. 1911 in Wien
geboren. Er studierte Jura (Promotion 1938) und war Mitglied der SPÖ
sowie 1934 Mitbegründer der illegalen »Revolutionären
Sozialistisdhen Jugend«. 1935136 war er inhaftiert. Er emigrierte
im September 1938 als politisch Verfolgter nach Schweden. Hier war er
Mitglied der KöS und der ÖVS sowie der Kleinen Internationalen.
Er arbeitete zunächst als Journalist (Pseudonym Pichler) für
schwedische, Schweizer und englische Zeitungen und Zeitschriften und wurde
Leiter der Researchabteilung des schwedischen Genossenschaftsverbandes.
Nach 1945 war eine Rückkehr zunächst unmöglich. Kreisky
wurde 1947 Legationssekretär der österreichischen Gesandtschaft
in Stockholm und 1953 Staatssekretär im Außenministerium. Von
1970 bis 1983 war er Bundeskanzler Österreichs. Gestorben am 29.
Juli 1990 in Wien (LV 1.1.80; 1.1.115).
Franz Krejci wurde am 7. 12. 1888 in Trautenau
geboren. Er war Arbeiter, Journalist und Parteifunktionär sowie als
Abgeordneter der sudetendeutschen Sozialdemokraten Mitglied des Parlaments
der CSR. Er emigrierte im April 1939 als politisch Verfolgter nach Schweden,
wo er der Treugemeinschaft angehörte und später die ACS und
den VdA mitbegründete. Er war als Archivarbeiter tätig und lebte
in Stockholm. Eine Rückkehr war nach Kriegsende nicht möglich.
Todesjahr unbekannt (VSLB).
Alfred Krüger wurde am 27. 8. 1887 in
Leipzig geboren. Er war Dr. jur und als Journalist tätig. Er emigrierte
1938, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden. Hier war
er als Journalist für Schweizer Zeitungen und Zeitschriften tätig.
Er kehrte nach Kriegsende nicht zurück, sondern starb am 6. "-
19 5 3 in Stockholm (LV 1. 1. 127).
Erna Künast wurde am 15. 2. 1921 in
Schnauhübel geboren. Sie war Arbeiterin und Mitglied der sudetendeutschen
Sozialdemokratie. Sie emigrierte im September 1938 als politisch Verfolgte
zunächst in die Rest-CSR, danach 1939 über Dänemark nach
Schweden, wo sie als Textil-, Metall- und Archivarbeiterin tätig
war. Eine Rückkehr nach Kriegsende war unmöglich. Sie starb
am 12. 8. 1972 (VSLB).
Willi Karl Langrock wurde am 1. 1. 1889
in Leipzig geboren. Er war Schriftsetzer und gehörte der SPD, USPD
und KPD an. Seit 1925 war er für alle Druckereien und Verlage der
KPD verantwortlich. Er emigrierte 1933 als politisch Verfolgter und hielt
sich in verschiedenen Ländern Europas auf. 1939 kam er aus der CSR
nach Norwegen und 1940 nach Schweden, wo er inhaftiert war. Seit 1942
arbeitete er als Schriftsetzer in Stockholm und leitete die dortige KPD-Ortsgruppe.
Er kehrte 1946 in die damalige sowjetische Besatzungszone zurück,
war Abteilungsleiter im ZK und als Verlagsleiter sowie in verschiedenen
Ministerien tätig. Er starb am 18. g. 1962 (LV i. 1. 5 1).
Werner Neander Lansburgh wurde am 29. 6.
1912 in Berlin geboren. Er war Jurastudent und u. a. Mitarbeiter am Berliner
Tageblatt. Er emigrierte 1933, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen,
in die Schweiz, kam 1934 nach Spanien, 1936 nach Italien und 1937 wieder
in die Schweiz. 1939 wurde er auf einer Reise nach Schweden vom Kriegsausbruch
überrascht. In Schweden war er Student, Korrektor, Angestellter der
britischen und US-amerikanischen Gesandtschaft und Verlagsangestellter.
Er kehrte nach Kriegsende aus familiären Gründen nicht zurück
und lebte in Uppsala (LV 1.3.36).
Lotte Laserstein wurde am 28. 11. 1898
in Preußisch-Holland geboren. Sie besuchte die Kunstakademie Berlin
und war als freischaffende Künstlerin tätig. Im Dezember 1937
emigrierte sie, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden.
Sie ist als freischaffende Künstlerin tätig und kehrte nach
Kriegsende aus Abneigung nicht zurück. Sie lebte in Stockholm, gestorben
am 21. Januar in Kalmar 1993 (VSLB).
Erwin Leiser wurde am 16. 5. 1923 in Berlin
geboren und emigrierte, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, Herbst
1938 nach Schweden, wohin er persönliche Verbindungen hatte. Er war
als Journalist tätig und lebt seit 1962 aus beruflichen Gründen
in der Schweiz. 1966-1969 war er Leiter der Filmakademie in Westberlin.
Todesdatum 22.8.1996 (LV 1.3.20).
Ludwig Lewy wurde am 28. 2. 1894 in Berlin geboren.
Er war Dr. jur. und Bankbeamter in Berlin. 1935 emigrierte er, von der
NSRassengesetzgebung betroffen, nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte.
Er war Mitglied der Emigrantengemeinschaft, der SoPaDe, der Emigrantenselbsthilfe
und des FDKB. 1940-1942 war er wegen angeblicher Spionage inhaftiert und
in Smedsbo interniert. Er arbeitete als Journalist (Pseudonym Weyl) für
die schwedische Presse und ging Anfang 1946 in die amerikanische Besatzungszone,
wo er für kurze Zeit Herausgeber einer Zeitung in Gießen war.
Bereits 1947 siedelte er nach Israel über, wo er Mitte 1972 starb
(VSLB).
Walter Lindenthal wurde am 30- 11- 1886
in Berlin geboren. Er war Dr. jur., städtischer Beamter in Berlin
und gehörte der SPD an. Er emigrierte 1939, von der NS-Rassengesetzgebung
betroffen, nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte. Er war Mitglied
der SoPaDe und des FDKB und als Archivarbeiter, übersetzer, Lektor
des Bermann-Fischer-Verlages und als Bibliothekar tätig. Nach Kriegsende
kehrte er aus Abneigung nicht zurück. Er lebte in Stockholm; Todesjahr
unbekannt (VSLB).
Paul Lindner wurde am 30. 9. 1900 in Wien
geboren. Er war Arzt in Wien und Mitglied verschiedener sozialistischer
Organisationen. 1934 emigrierte er zunächst in die CSR, 1938 nach
Norwegen und 1940 nach Schweden. Hier war er als Mitarbeiter der britischen
Gesandtschaft und ab 1943 auch als Arzt für Ausländer tätig.
Nach Kriegsende war eine Rückkehr in die CSR oder nach Österreich
nicht möglich. Lindner lebte in Stockholm; Todesjahr unbekannt (VSLB).
Erich Lindstaedt wurde am 5. 11. 1906
in Berlin geboren. Er war Kaufmann und als Mitglied der SPD Jugendsekretär
in Hamburg. 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR und
kam 1939 nach Schweden. Hier war er Mitglied der SoPaDe und der Gewerkschaftsgruppe
sowie als Arbeiter tätig. Er kehrte 1946 zur Teilnahme am Wiederaufbau
zurück und war seit 1947 Verbandssekretär der Falken und 2.
Vorsitzender des Bundesjugendringes. Er starb am 29. 2. 1952 (LV 1.1.106).
Hans Mändl wurde am 1o. 1o. 1898 in Wien
geboren. Er war Dr. jur. und Kaufmann und emigrierte 1938, von der NS-Rassengesetzgebung
betroffen, nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte. Er war Archivarbeiter
und Lehrer an der Stockholmer Waldorff-Schule (Kristofferskola). Er ist
seit 1955 Redakteur der Zeitung >Antropos<. Nach Kriegsende kehrte
er aus Abneigung nicht nach Österreich zurück. Er lebte in Stockholm;
sein Todesjahr ist uns unbekannt (VSLB).
Hans Martens wurde am 25. 5. 1908 in Berlin
geboren. Er war Sattler und Teppichleger und gehörte der SAJ und
SPD an, hatte aber auch Kontakte zu den »Roten Kämpfern«.
Nach 1933 arbeitete er illegal im »Roten Stoßtrupp«
und emigrierte Dezember 1933 als politisch Verfolgter in die CSR. Im Juli
1936 kam er nach Schweden und nahm Dezember 1936 bis März 1939 am
Spanischen Bürgerkrieg teil, wo er u. a. im Thälmann-Bataillon
kämpfte und an den Ebro-Kämpfen teilnahm. Als »Kriegskommissar«
war er ein der »SPD zugebilligter Konzessionsschulze«. Nach
Schweden zurückgekehrt, arbeitete er in seinem Beruf und war Mitglied
der SoPaDe und der Gewerkschaftsgruppe. Nach Kriegsende kehrte er auf
Grund der politischen Entwicklung in Berlin nicht zurück. Er lebte
in Stockholm; Todesjahr unbekannt (VSLB).
Richard Mautner wurde am 19. 7. 1887 in Potsdam
geboren. Er war Dr. jur. und Landgerichtsdirektor. 1933 emigrierte er,
von der NSRassengesetzgebung betroffen, nach Süditalien, wo er u.
a. in Verbindung mit Benedetto Croce stand. Februar 1937 siedelte er nach
Schweden über. Hier war er in der Volksbildungsarbeit tätig
und arrangierte u. a. Studienreisen nach Italien für schwedische
Volksbildungsvereinigungen etc. 1943-1946 war er Archivarbeiter und anschließend
wieder als Sprachlehrer und Reisearrangeur in der Volksbildungsarbeit
tätig. Er kehrte nach Kriegsende aus familiären Gründen
nicht zurück; Todesdaten nicht bekannt (VSLB).
Rudolf Meidner wurde am 23. 6. 1914 in Breslau
geboren. Er emigrierte 1933 als politisch Verfolgter nach Schweden, wo
er in Stockholm studierte und 1954 promovierte. Von 1945-ig66 leitete
er die Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung des Schwedischen Gewerkschaftsbundes
und 1966-1973 das Schwedische Institut für Arbeitsmarktfragen. Nach
1945 kehrte er aus Abneigung, und da er in Schweden Fuß gefaßt
hatte, nicht zurück. Er lebt in Stockholm (VSLB).
Lise Meitner wurde am 7. 11. 1878 geboren
und war Mitarbeiterin am KaiserWilhelm-Institut. Sie emigrierte, von der
NSRassengesetzgebung betroffen, 1938 über die Niederlande und Dänemark
nach Schweden, wo sie am Nobelinstitut für Physik und Institut für
Physik der TH Stockholm weiter wissenschaftlich arbeitete. Nach Kriegsende
kehrte sie nicht nach Deutschland oder Österreich zurück. Sie
starb am 27- 10- 1968 in Cambridge/England, wohin sie 196o gezogen war
(Nachschlagewerke).
Eva-Juliane Meschke wurde am 30. 9. 1906
geboren und kam zusammen mit ihrem Mann, da sie von der NS-Rassengesetzgebung
betroffen wurde, Februar 1939 nach Schweden. Nach einem schwedischen Lehrerexamen
war sie als Lehrerin tätig. Ihr Mann, Kurt Meschke, wurde am 10.
4. 1901 geboren. Er war Pf arrer. In Schweden war er als Lehrer an der
Viggbyholm-Schule und Pfarrer tätig sowie Mitglied des FDKB und der
DV 1945. Aus familiären Gründen. kehrte die Familie nach Kriegsende
nicht zurück. Er starb am 18. 3.1971 (VSLB).
Jakob Meth wurde am 7. 6. 1885 in Wien geboren.
Er war Goldschmied und Journalist und ab 1927 Lokalredakteur der >Arbeiterzeitung<
in Wien bis 1934 und anschließend Kaufmann. Er war Mitglied der
SPU (1904 hatte er in Pforzheim die dortige sozialistische Jugendorganisation
gegründet). Er emigrierte im September 1938 als politisch Verfolgter
und von der NS-Rassengesetzgebung Betroffener. Er war Mitglied der KöS
und ÖVS sowie als Journalist und Archivarbeiter tätig. Er war
Mitarbeiter vieler schwedischer Gewerkschafts- und deutschsprachiger Zeitungen.
Nach Kriegsende kehrte er nicht zurück, da er dazu keine Gelegenheit
erhielt und auch nicht dazu aufgefordert wurde. Er lebte in Stockholm;
Todesdaten liegen nicht vor (VSLB).
Karl Mewis wurde am 22. 11. 1907 in Hannoversch-Münden
geboren. Er war Metallarbeiter und Mitglied der SAJ. 1924 schloß
er sich der KPD an und war Redakteur ihrer Parteipresse. 1933 emigrierte
er als politisch Verfolgter. Im Auftrag der Partei lebte er mehrmals illegal
in Deutschland und in Frankreich, Dänemark und der CSR. Er nahm ferner
am Spanischen Bürgerkrieg teil. Seit 1935 war er Kandidat des ZK
der KPD und seit 1939 Mitglied des ZK. Ende 1938 siedelte er mit der Abschnittleitung
Mitte der KPD nach Schweden über, wo er bis 1942 illegal lebte. Er
wurde danach bis 1943 in Smedsbo interniert. Er war Mitglied der Gewerkschaftsgruppe,
des FDKB und der KPD. Ende 1945- kehrte er in die damalige sowjetische
Besatzungszone zurück, um am Wiederaufbau teilzunehmen. Er war u.
a. Sekretär der KPD und SED in Berlin, Bezirkssekretär der SED
in Rostock, 1958-1963 Mitglied des Politbüros und gehört dem
ZK an. Von 1963-1968 war er Botschafter der DDR in Polen. Er lebte in
Berlin; gestorben 1987 (LV 2.5.54)
Otto Friedrich Meyer wurde am 18. 4. 1906 in
Ludwigshafen geboren. Er war Dr. jur. und Versicherungsjurist sowie Mitglied
der SPD seit 1928 und der SAP seit 1932. 1937 emigrierte er als politisch
Verfolgter nach illegaler Arbeit nach Norwegen, wo er auch die norwegische
Staatsbürgerschaft annahm. 1940 kam er nach Schweden, wo er u. a.
als Journalist tätig war. Er ging in die Bundesrepublik zurück
und gehörte ihrem Diplomatischen Dienst an (VSLB).
Josef (Sepp) Miller wurde am 27. 8. 1883 geboren.
Er war Metallarbeiter und Mitglied der SPD und seit 1919 der KPD (Mitglied
der Bürgerschaft in Bremen seit 1920, MdR der KPD 1928-1930 und 1930-1936
Generalsekretir der Roten Hilfe). Im Juli 1933 emigrierte er als politisch
Verfolgter nach England und in die CSR. 1938 ging er nach Norwegen und
1940 nach Schweden. 1940-1942 war er in Schweden interniert und arbeitete
seither als Metallarbeiter. Er war Mitglied der KPD, des FDKB und der
Gewerkschaftsgruppe. Im Januar 1946 kehrte er in die sowjetische Besatzungszone
zurück, um sich am Wiederaufbau zu beteiligen. 1946-1954 war er Mitglied
der Zentralen Revisionskommission der SED und 1949 -1952 Hauptreferent
für Personalpolitik beim Parteivorstand der SED. Er starb am 23.
3. 1965 (LV i. 1. 5 1).
Franz Mockrauer wurde am io. 8. 1889 in
Berlin geboren. Er war Dr. phil. und Leiter der Volkshochschule Dresden
1923-1933. Er emigrierte im Frühjahr 1933 als politisch Verfolgter
und von der NS-Rassengesetzgebung betroffen nach Dänemark. Im Frühjahr
1937 kam er aus beruflichen Gründen und auf Grund von Verbindungen
nach Schweden. Er arbeitete als Volkshochschullehrer und war Mitglied
der DV 1945. Nach Kriegsende kehrte er nicht zurück, da er von Schweden
aus besser helfen konnte. Er starb am 7. Juli 1962 (VSLB).
Manfred Moritz wurde am 4. 6. 1909 in Berlin
geboren. Er war Dr. phil. und emigrierte im Mai 1.934, von der NS-Rassengesetzgebung
betroffen, nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte. Er war als Lehrer
tätig und schloß 1951 ein erneutes Philosophiestudium mit der
Habilitation ab. Seit 1959 ist er Professor in Lund. Nach Kriegsende kehrte
er aus Abneigung nicht zurück (VSLB).
Hans Mugrauer wurde am 3. 2. 1899 in Langenbrudk
geboren. Er war Bergarbeiter und Sekretär im Bergarbeiterverband
sowie Mitglied der SPD und des Reichsbanners. 1933 emigrierte er als politisch
Verfolgter nach der CSR und kam 1938 nach Schweden, wo er Mitglied des
FDKB, der Gewerkschaftsgruppe und der SoPaDe war. 1947 kehrte er zurück,
um in der britischen Zone am Wiederaufbau teilzunehmen. Er rief 1947/48
die Briefschule des DGB ins Leben, war Mitglied des Vorstandes der IG
Bergbau und Arbeitsdirektor der Salzgitter-AG. Er lebte in Recklinghausen,
1975 gestorben (VSLB).
Adolf Neumann wurde IS87 in Wien geboren.
Er war Dr. phil-, LiteraturSoziologe und Verleger (Rütten & Loening).
Er emigrierte 1939, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Norwegen
und kam 1942 nach Schweden. Er war Mitglied der ÖVS und Mitarbeiter
in >Norstedts< Verlag und in >Importbokhandel<. Nach Kriegsende
gab es keine Möglichkeit für eine Rückkehr. Er starb im
Januar 1953 (VSLB).
Paul Neumann wurde am 1. 8. 1893 in Danzig
geboren. Er war Schriftsetzer und Sportplatzverwalter und Mitglied der
Danziger Sozialdemokraten und des Arbeiterschutzbundes. Er emigrierte
Oktober 1936 als politisch Verfolgter nach Polen und gelangte im Juli
1939 nach Schweden. Er war Mitglied der SoPaDe, des Gewerkschaftsbundes
und des FDKB und arbeitete als Schriftsetzer. Nach Kriegsende kehrte er
aus familiären Gründen nicht zurück. Er lebte in Stockholm,
Todesdaten unbekannt (VSLB).
Franz Osterroth wurde am 8. 3. 1.900 in
Eisenberg geboren. Er war Arbeiter, Parteifunktionär und Redakteur
sowie seit 1917 Mitglied der SPD. Er arbeitete ferner u. a. als Jugendsekretär
des Deutschen Bergarbeiterverbandes, war Miteinberufer der Jungsozialistentagung
in Hofgeismar (1923) und Mitbegründer des Hofgeismarer Kreises. 1934
emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR, nachdem er vorher illegal
gearbeitet hatte. 1938 kam er nach Schweden, wo er als Metallarbeiter
arbeitete und der SoPaDe sowie der Gewerkschaftsgruppe angehörte.
1948 kehrte er nach Schleswig-Holstein zurück, wo er verschiedene
Funktionen innerhalb der SPD bekleidete. Er war ferner Mitbegründer
und Vorstandsmitglied des Grenzfriedensbundes. Er lebte in Lübeck,
starb 1986 (VSLB).
Karl Otto Paetel (KOP) wurde am 23.11. 1906
in Berlin geboren. Er war Journalist und Zeitschriftenherausgeber und
gehörte der Freideutschen Jugendbewegung an. Im Januar 1935 emigrierte
er als politisch Verfolgter nach der CSR, nachdem er November 1934 verhaftet
worden war. Im Oktober 1935 kam er nach Schweden, wurde aber im November
1936 nach einem Protest der deutschen Gesandtschaft wieder abgeschoben.
Von 1936-1938 hielt er sich in der CSR auf und anschließend in Frankreich.
1940 entkam er über Portugal nach den USA, wo er heute noch lebt.
In Stockholm gab er Heft 1 der >Schriften der Jungen Nation< und
die 1. Folge der >Blätter der Sozialistischen Nation< heraus.
Gestorben am 4. Mai 1975 in New York (VSLB).
Paul Patera wurde am 11.6.1917 in Wien geboren.
Er war Medizinstudent und kam im September 1938, von der NS-Rassengesetzgebung
betroffen, nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte. Er war als Sprachlehrer,
Laborant, Landarbeiter und Korrektor tätig und arbeitete 1944-1959
freiberuflich als Journalist. 1959-1965 war er Theaterkonsulent einer
schwedischen Volksbildungsorganisation und seit 1954 Redakteur ihrer Zeitschrift
>Tidsspegelc (Zeitspiegel). Nach Kriegsende ging er aus Abneigung nicht
zurück. Er lebt in Uppsala (LV 1-3.26).
Ernst Paul wurde am 27.4.1897 in Steinsdorf
geboren. Er war Schriftsetzer, Zeitungsexpedient und Parteifunktionär
der sudetendeutschen Sozialdemokraten (Parteisekretär, Mitglied des
Parteivorstandes und 1923-1932 Mitglied des Büros der Sozialistischen
Jugendinternationalen). Er gehörte ferner der Exekutive der Sozialistischen
Arbeiterinternationalen an und war Führer der Republikanischen Wehr.
1939 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Schweden und war Vorsitzender
der Treugemeinschaft und Kleinen Internationalen. 1948 ging er als Chefredakteur
der >Allgemeinen Zeitung< nach Mannheim. Er war 1949-1969 SPD-MdB
und gehörte 1952-1969 auch dem Europarat an. 1945-1947 organisierte
er die Einreise sudetendeutscher Flüchtlinge aus Österreich
und Deutschland nach Schweden. Er lebte in Eßlingen; Todesdatum
unbekannt (VSLB).
Robert Peiper wurde am 25. 3. 1903 in Wien
geboren. Er war Schauspieler und gehörte der KPU an. 1934 emigrierte
er als politisch Verfolgter in die CSR, kam 1937 nach Dänemark und
1938 nach Norwegen. 1941 gelangte er nach Schweden. Er war Mitglied der
FÖB und der KPU und kehrte nach Kriegsende nicht zurück. Er
starb am 3.3. 1966 (VSLB).
Alfred Peyser wurde am 23. 12. 1870 geboren.
Er war Dr. med. sowie Gründer und Leiter des Seminars für Soziale
Medizin in Berlin und führendes Mitglied der Jüdischen Reformgemeinde
in Berlin. 1938 emigrierte er, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen,
nach Schweden. Er war Mitglied des FDKB und der DV 1945. Er kehrte nach
Kriegsende nicht zurück und starb Anfang der fünfziger Jahre
(VSLB).
Ernst Pfleging wurde am 18. 8. 1913 geboren.
Er war Student und geh rte der SAP an. Im Mai 1933 emigrierte er als politisch
Verfolgter in die CSR und hielt sich in den folgenden Jahren in Agypten,
Frankreich, Belgien und der Schweiz auf. 1937 kam er nach Norwegen und
1940 nach Schweden, wo er zunächst in Loka Brunn ' interniert war.
Er gehörte der SoPaDe, der Gewerkschaftsertivve und der DV ic) i
an und war als Journalist und Angestellter tätig. Nach Kriegsende
kehrte er nicht zurück, da er keine Gelegenheit dazu erhielt und
auch nicht dazu aufgefordert wurde. Er lebt in Stockholm (VSLB).
Walter Pöppel wurde am 17- 11- 1904
in Stettin geboren. Er war Gärtner und Mitglied der SAJ sowie Mitbegründer
der SAP in Sachsen. Im Juni 1933 emigrierte er als politischer Flüchtling
nach illegaler Arbeit in die CSR, hielt sich aber von Januar bis Oktober
1935 nochmals illegal in Berlin auf. 1938 kam er nach . Schweden. Hier
war er Metallarbeiter und Photograph und arbeitete an zahlreichen Zeitungen
der schwedischen Arbeiterbewegung mit. Er gehörte der SAP und anschließend
der SoPaDe sowie der Gewerkschaftsgruppe und dem FDKB an. Versuche, zurückzukehren,
scheiterten. Er lebte in Stockholm; Todesdaten unbekannt (VSLB). |
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